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Tour in die Lausitz

Berlin-Lichtenrade, Sonntag 9:30h. Dunkle Wolken halten uns nicht davon, ab mit 4 Transalps und einer Africa Twin zu einer Tour in den Südosten aufzubrechen. Die Regensachen brauchen wir tatsächlich nicht. Nach ein paar Tropfen vor Neuzelle, kommt die Sonne raus und alle reißen ihre Lüftungsschlitze auf.
Der Reihe nach.
Wir starten über Klein-Ziethen und Wassmanssdorf und umrunden den friedlich schlafenden BER. Nach Königs-Wusterhausen biegen wir auf die B246 ostwärts ab. Am Wolziger See vorbei schwenken wir kurz ab nach Görsdorf, wo uns Uwe auf einen Kaffee eingeladen hat. Vielen Dank! Wir genießen die erste Pause in der Ruhe seines Gartens.
Weiter geht es über Storkow (die Umfahrung der Baustelle haben wir problemlos gefunden), an Wendisch-Rietz vorbei nach Beeskow. Hier steht die Besteigung des Bergfrieds und die Besichtigung des Folterkellers auf dem Programm.
Wir überqueren nun die Spree und fahren Richtung Schlaubetal. In Dammendorf geht es (legal) in den Wald und nach einem kurzen Umweg halten wir auf einer Brücke zwischen Hammersee und Großem Schinkensee. Alles sehr naturbelassen hier. Krokodile? Fehlanzeige. Also weiter durch diesen Streifen ursprünglicher Landschaft. Als wir den Wald verlassen, ist es nicht mehr weit bis Eisenhüttenstadt. Den Weg, den wir durch das Stadtzentrum nehmen ist, überhaupt nicht von der Stahlindustrie geprägt, wenn man mal von ein paar Skulpturen absieht. Architekturinteressierte finden hier immer noch die Wohnhäuser im klassizistischen Stil der einzigen echten sozialistischen Stadtgründung in Deutschland.
Der nächste Halt ist Kloster Neuzelle mit seiner Stiftskirche, dem Klosterteich und dem Barockgarten. Hier im Garten finden wir ein ruhiges Plätzchen zum Mittag. Der Flammkuchen schmeckt hervorragend und die Sonne scheint mit voller Kraft. Wir müssen uns aufraffen um weiterzufahren, denn es ist erst die Hälfte geschafft.
Jetzt geht es nach Guben, wo wir zunächst dem Plastinarum (www.plastinarium.de/index.html) des Dr. von Hagens einen Kurzbesuch abstatten. Für eine echte Besichtigung bräuchte man viel mehr Zeit. Dann überqueren wir die Neiße und sind in Gubin/Polen. 10 min später und 8 km weiter südlich fahren wir wieder zurück nach Deutschland, vorbei an der verlassenen ehemaligen Kontrollstelle.
Wir halten uns nun nahe an der Neiße, um das Wasserkraftwerk in Grießen zu besichtigen. Wikipedia schreibt dazu: „Das 1927-29 erbaute Wasserkraftwerk wurde 1945 zerstört und nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wiederaufgebaut. 1967 wurde es stillgelegt und demontiert. Seit 1993 wird an gleicher Stelle wieder Strom erzeugt.“ Leider ist am Sonntag keine Öffnungszeit, so dass wir nur die MIG im Garten der Anwohner bewundern können.
Wir befinden uns jetzt direkt am Braunkohletagebau Jänschwalde, den wir umrunden und wo wir vom Motorrad aus stellenweise die Förderbrücken sehen können. Bald darauf taucht das ewig rauchende Braunkohlekraftwerk Jänschwalde am Horizont auf. Hier haben wir die Hälfte der Tour geschafft. Der Rückweg führt uns über Peitz, Lieberose, Schwielochsee, Märkische Heide, Unterspreewald, Märkisch Buchholz und Halbe nach Teupitz. Hier genießen wir im „Tuptzer Hafen“ bei Kaffee und Eis den Sonnenschein über dem Teupitzer See.
Die restliche Strecke über Kallinchen, Gallun und Mittenwalde nach Rangsdorf ist schnell bewältigt. Hier trennt sich die Gruppe und jeder fährt seinen Weg nach Hause.

(Tourbericht: Wolfram)

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