Das Transalp-Treffen für „Grobstoller“ fand vom 20.4. – 23.4.2023 in Kirch-Jesar (Mecklenburg-Vorpommern) statt.
Dieses Treffen hat eine lange Tradition für Enduristen (Krümmel, Bikowsee, Alt-Jabel) und ist immer schnell ausgebucht.
Vom Transalp-Stammtisch nahmen dieses Jahr Göran und Wolfram teil.
Vom befreundeten MOATB Stammtisch kamen Sonne, Ollo, Stefan, Dirk, Julia und Uwe.
Unter den 44 Teilnehmern konnten wir viele alte Bekannte begrüßen.
Das Treffen war bestens organisiert von Rüdiger (Stammtisch HH) und seinen vielen Helfern.
Die Unterkunft in den Appartments des Ferienresorts „Texas MV“ und die Halbpension war gut.
Im Rahmenprogramm hatten wir Lagerfeuer, Benzingespräche, Sauna und Schwimmbad. Bier wurde auch getrunken….
Die Touren am Freitag und Samstag fanden bei bestem Wetter statt.
Es gab Offroad-Touren verschiedener Schwierigkeitsgrade und Geschwindigkeiten, sowie eine Straßentour.
Bericht und Bilder von Wolfram:
Am Freitag fuhr ich mit der Gruppe von Andi Bormann und 6 weiteren Fahrern die Straßentour. Es ging auf kleinen Straßen nordwärts.
Mit einer Pause in einem Eiscafe bei Passow waren wir nach 3 Stunden an der Ostsee in Boltenhagen.
Ein Spaziergang zur Seebrücke und Fischbrötchen an der Strandpromenade waren sozusagen der Höhepunkt der Tour.
Am Samstag nahm ich an der Offroad-Tour für Einsteiger („Seepferdchen-Tour“) von Rüdiger teil.
Ich war mit meiner Africa-Twin noch nie so richtig im Gelände gewesen und wollte prüfen, was mit dem schweren Teil so geht.
Vorweggenommen: es ging alles, was die Wege hergaben. Rüdiger hatte einfache, aber landschaftlich sehr schöne Pisten herausgesucht.
Etwas schwieriger war die Zufahrt zum Nachbau einer Slawenburg bei Menkendorf (https://www.griesegegend.de/inhalt/sehenswuerdigkeiten/burgwall-menkendorf)
Sehr schwierig war es, in der Gegend ein offenes Cafe zu finden, in der man auch Kuchen bekommt. Dies gelang kurz vor Abschluss der Tour in Lübtheen.
Bericht und Bilder von Göran:
Zum Grobstollertreffen fahre ich traditionell mit meiner „kleinen“ Enduro. In Erwartung von zügigen Offroadpassagen mit der ein oder anderen Überraschung ist sie genau richtig. An- und Abreise fuhr ich mit der WR überwiegend auf Nebenstraßen. Das nahm zwar etwas mehr Zeit in Anspruch, ist aber wesentlich entspannter zu fahren, als vielbefahrene Fernverkehrsstraßen oder gar die Autobahn. Nebenbei konnte ich die durchaus reizvolle Landschaft des Havellandes genießen.
In Hagenow an der Tankstelle traf ich dann zufällig Wolfram, der seine AfricaTwin gerade getankt hatte. Hallo und ein kurzer Plausch, soviel Zeit musste sein. Am Texas MV bei Kirch-Jeser traf ich dann auf weitere bekannte Gesichter. Die meisten Teilnehmer waren schon angereist. Rüdiger machte das CheckIn. Wie immer sehr herzlich. Quartier bezog ich zusammen mit Wolfram in einer der Ferienwohnungen. Später beim Abendessen wurden dann auch die Tourguides benannt, die an den nächsten beiden Tagen die Touren leiteten. Ich entschied mich bei Uwe mitzufahren. Das war schon beim Grobstollertreffen 2019 ein tolles Erlebnis. Der Abend klang dann bei einigen Bierchen und netten Gesprächen allmählich aus.
Am Freitag sollte dann die erste Offroadtour stattfinden. Ich war schon ganz gespannt. Eine schnelle Tour sollte es werden, so die Ankündigung von Uwe. Na, ob ich mir da nicht zu viel zumute? Ich bin in diesem Jahr mit der WR noch nicht artgerecht unterwegs gewesen. Keine Ahnung, ob das noch funktioniert. Erstmal gab es Frühstück. Gut gestärkt lässt es sich besser fahren. Uwe kam an meinen Tisch und gab den Startzeitpunkt durch: 9.30 Uhr und 200km sind geplant. Unsere kleine Gruppe bestand aus Uwe, Torsten, Stefan und mir. Uwe zog das Tempo zügig an. Das war ich nicht gewohnt. Aber es ging gut voran und es machte sofort Spaß. Man verlernt das Offroad fahren wohl doch nicht so schnell. Es war wieder alles dabei: Feldwege, „Waldwege“, Sandpassagen und diverse Schlammwege. Zur Kaffeezeit kehrten wir in ein Gasthaus ein, das eigentlich gar nicht geöffnet war. Niemand war zu sehen, aber die Tür zum Garten war geöffnet. Im Haus trafen wir auf die Gastwirtin. Ein nettes Gespräch entwickelte sich und wir bekamen leckeren selbstgebackenen Apfelkuchen mit Schlagsahne und Kaffee. Nachdem alles restlos verzehrt war, ging es weiter. Die Runde „musste“ ja noch zu Ende gefahren werden. Zurück am Text MV gab es Stiefelbier. Die Unterarme waren schwer und ich war ziemlich fertig. Aber glücklich! Was für eine tolle Tour. Abends gab es Leckeres vom Grill. Gemeinsam ließen wir dann alle den Tag am Lagerfeuer ausklingen.
Erwartungsgemäß schlief ich sehr gut und fest. Zum Glück aber nicht zu lange, denn ich wollte die Samstagtour nicht verpassen. Nach dem Frühstück ging es wieder in der gleichen Zusammensetzung wie am Vortag auf Tour. Uwe hatte eine andere Strecke geplant. Die sollte es in sich haben. Aber das wussten wir noch nicht. Der Beginn der Tour war nicht so interessant wie am Tag zu vor. Allerdings steckten mir die Anstrengungen vom Vortag noch etwas in den Knochen. Das führte dazu, dass ich beim Linksabbiegen den auf der Straße liegenden Schotter nicht beachtete. Das Vorderrad von der WR rutschte weg und ich lag auf der Straße und die kleine Yamaha neben mir. So ein Mist, schoss es mir durch den Kopf. Zum Glück war an mir noch alles Heile. Nur der linke Unterarm schmerzte etwas. Aber halb so schlimm, es war nur eine kleine Abschürfung. Das Motorrad war etwas mehr in Mitleidenschaft gezogen. Die linke Fußraste sah verbogen aus, sie hatte sich allerdings nur verhakt und klappte nicht mehr runter. Leider hatte der Lenker einen Schlag weg. Zum Fahren ging es aber zum Glück noch. Die anderen drei waren weitergefahren und bemerkten erst etwas später mein Fehlen. Ich entschied mich wieder weiterzufahren und zu versuchen aufzuholen. Sie werden ja wohl irgendwann auf mich warten, so wie es üblich ist. Erleichternd kam hinzu, dass sie Spuren hinterließen, denen ich nur zu folgen brauchte. Im Sitzen, die linke Fußraste war ja verklemmt, gab ich also Gas. Alles funktionierte nahezu wie gewohnt. Alsbald wartete Stefan auf mich. Nachdem ich ihm mein Missgeschick schilderte, richtet er die Fußraste und prüfte Gabel und Lenker. Uwe kam dann auch. Nachdem ich versicherte, das alles mit mir und der Maschine ok war, fuhren wir wieder los. So richtig rund war mein Fahrstil dann aber leider nicht mehr. Als letzter in der Reihe sah das aber zum Glück keiner. Es ging also weiter. Zunächst ohne weitere Zwischenfälle. Ein Feldweg hatte es aber in sich. Es bot sich eine schöne Gelegenheit mit dem Motorrad einen Sprung zu machen. Was mir auch ganz ordentlich gelang. Torsten hat es wohl etwas übertrieben und das Heck seines Motorrades zog den „Schwanz“ ein. Das Nummernschild diente nun als Schmutzfänger für das Federbein und ratterte im Takt am Reifen entlang. Das musste dann auch erst mal wieder gerichtet werden. Es klappte auch ganz gut, sodass wir schon bald wieder weiterfahren konnten. Die Wasserdurchfahrt meisterten alle ohne nasse Füße. Im „Skippers Inn“ machten wir dann unsere wohlverdiente Kaffeepause. Dazu gab es Kuchen. Ich hatte einen Mohnapfelkuchen. Ein Traum! Jede Pause ist dann auch mal zu Ende und so ging es weiter. Wir machten noch einen Abstecher zu einer nahegelegenen rekonstruierten Slawenburg. Von da aus ging es dann im Endspurt in Richtung Texas MV. Dort gab es, wie es Tradition ist, das verdiente Stiefelbier. Zum Abendessen gab es wahlweise Zander oder Burger. Wie am Vortag ließen wir dann den Abend am Lagerfeuer ausklingen.
Drei schöne Tage vergingen wie im Fluge. Sonntag war Abreisetag. Nach dem Frühstück packte jeder seine Sachen und räumte auf. Hände wurden geschüttelt und auf Wiedersehen gewünscht in der Hoffnung auf ein nächstes Mal.
Das Grobstollertreffen war nach viel zu langer Pause ein Highlight der Motorradsaison. Vielen Dank an Rüdiger, die Helfer und Tourguides, die dieses Treffen möglich gemacht haben.